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Spukhafte Fernwirkung? Das ist doch ein Begriff aus der Quantenphysik. Ich will mich erst einmal informieren:
Albert Einstein, der die Relativitätstheorie erfunden hat, mochte die Quantenphysik nicht. „Gott würfelt nicht“, sagte Einstein, denn die Quantenphysik basiert auf zufälligen Verbindungen von Quantenteilchen und Einstein, der ein gläubiger Christ war, konnte sich einfach nicht vorstellen, dass alles Zufall sein soll. Und es gab noch einen anderen Grund für Einsteins Einwand gegen die Quantentheorie: Sie widersprach einem Aspekt seiner Relativitätstheorie, der zufolge die Lichtgeschwindigkeit die schnellste Verbindung zwischen zwei Punkten ist. Und offenbar sind Quantenteilchen noch schneller, nur hat man keine Ahnung, wie und ob sie kommunizieren. Kernphysiker fanden heraus, dass diese Teilchen so miteinander verbunden sein können, dass sie sich gegenseitig beeinflussen, obwohl sie gar nicht in Kontakt miteinander sind. Das hat Einstein sehr geärgert, weshalb er dieses Phänomen etwas spöttisch als „Spukhafte Fernwirkung“ bezeichnet. Das war 1918. 100 Jahre später wird sie noch immer erforscht. Viele wichtige Erfindungen arbeiten mit den Mechanismen der Spukhaften Fernwirkung, z. B. die Lasertechnologie. Im Herbst 2022 wurde der Physik-Nobelpreis an drei Quantenphysiker vergeben, die sich mit der „Spukhaften Fernwirkung“eingehender beschäftigen, u. a. zur Forschung am Quantencomputer.
Video YouTube: Anton Zeilinger über Verschränkung, Überlagerung und Zufall
„Kleinste Ursachen haben höchst unterschiedliche Wirkung. Kleinste Ursachen können größte Wirkung haben.“ Beim Schmetterlingseffekt geht es um die Nichtvorhersehbarkeit von Kettenreaktionen. Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen?, fragte vor 70 Jahren der Mathematiker und Meterologe Edward N. Lorenz. Die Antwort lautet: Ja. Lorenz simulierte in den 1960er Jahren auf seinem Computer Wetterphänomene, und zwar mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Er stellte fest, dass selbst winzige Veränderungen, die er bei seinen Ausgangsdaten vornahm – 2 Milliliter weniger Niederschlag zum Beispiel oder minimale Temperaturunterschiede von 0,001 °C – bereits stark abweichende Wetterprognosen hervorriefen. Diese empfindliche Abhängigkeit von den Anfangsbedingungen wurde als Schmetterlingseffekt bekannt. Auf Edward N. Lorenz geht auch der sogenannte Lorenz-Attraktor zurück, mit dem er den Schmetterlingseffekt grafisch darstellte. Auf der Webseite der mathematischen Fakultät der Universität Auckland gibt es davon sogar eine Häkelanleitung – sie ist allerdings ziemlich schwer umzusetzen. Dennoch ist der gehäkelte Lorenz-Attraktor wunderschön anzusehen.
Stell dir vor, du bist auf der Suche nach einem Hotel, und zwar in einer Stadt, in der eine Messe stattfindet und immer alles ausgebucht ist. Da liest du plötzlich folgende Beschreibung: Jeder Gast ist willkommen, denn wir haben unendlich viele Zimmer zur Verfügung. Wunderbar, denkst du und verzichtest sogar auf eine Reservierung, denn es stehen ja unendlich viele Zimmer bereit. Als du aber bei dem Hotel ankommst, ist kein Zimmer mehr frei. Aber es hieß doch, Sie hätten unendlich viele Zimmer, sagst du empört, ja schon, sagt der Hotelier, aber wir haben auch unendlich viele Gäste. Da kommt das Zimmermädchen und hat eine Idee: Der Gast von Zimmer 1 geht in Zimmer 2, der Gast von Zimmer 2 geht in Zimmer 3, der von Zimmer 3 nach Zimmer 4 usw. Damit wird Zimmer 1 frei für den neuen Gast. Da die Anzahl der Zimmer unendlich ist, gibt es keinen „letzten“ Gast, der nicht in ein weiteres Zimmer umziehen könnte. Allerdings, sagt das Zimmermädchen, sei es wichtig bei dieser Vorgehensweise, dass alle Gäste gleichzeitig die Zimmer wechseln, beispielsweise bei einem vom Portier ausgelösten Gong. Ansonsten würde es unendlich lange dauern.
Hilberts Hotel gibt es natürlich nicht wirklich und wenn, wäre es wahrscheinlich die größte Touristenattraktion der Welt. Der Begriff geht auf den Physiker David Hilbert zurück, der mit diesem Beispiel die Gleichmächtigkeit von natürlichen Zahlen darstellen und plastisch machen wollte, wie man in der Mathematik mit dem Unendlichkeitsbegriff arbeiten kann.
Modelle der hyperbolischen Geometrie lassen sich für Menschen am einfachsten durch das Häkeln herstellen, so die Erkenntnis, die Dr. Daina Taimina im Jahr 1997 an der Cornell-University in Ithaca, New York, machte. Allerdings hält sich die Natur keineswegs an mathematische Präzision. Ebenso wie nichts in der Natur vollkommen kugelförmig ist, so kennt sie auch keine perfekt hyperbolischen Formen. Vielmehr speisen sich lebendige Formen aus Fehlerhaftem, aus Normabweichungen und aus Verirrungen.
Zum Häkeln von Korallenformen könnt ihr alle möglichen Garntypen zum Einsatz bringen: Wolle, Seide, Baumwolle, Sojagarn, handgesponnener oder merzerisierter Baumwolle, mit Polyacryl, synthetischem Garn und mit vielen anderen Fasern. Auch feiner Draht funktioniert wunderbar, allerdings strapaziert er die Hände. Je vielfältiger die Materialpalette, desto besser!
Einfache hyperbolische Ebene
Beginne mit einer Reihe Luftmaschen, für den Anfang werden fünfzehn bis zwanzig Maschen empfohlen.Nach der Luftmaschenreihe startest du mit der erste Reihe, indem du fünf feste Maschen häkelst und danach eine Masche zunimst. Diesem Prinzip bis zum Ende der Reihe folgen: fünf Maschen häkeln, eine Masche zunehmen; fünf Maschen häkeln, eine Masche zunehmen – und so weiter. Dann drehst du die Häkelarbeit um, um in die nächste Reihe zu wechseln. In dieser und allen weiteren Reihen einfach nach diesem Schema fortfahren.
Variante Pseudokugel
Bei diesem Modell wird ein Ring hyperbolisch umhäkelt. Starte mit einer Luftmaschenreihe. Nach zwölf Maschen häkelst du in die letzte Masche drei weitere Maschen ein. Füge diese Dreier-Maschengruppe zu einem Ring zusammen. Häkele um den Rand des wachsenden Kegels herum und nimm in regelmäßigen Abständen (z.B. jede dritte Masche) weitere Maschen zu. Wenn du dich einmal verzählst, kein Problem – siehe oben: die Natur kennt keine perfekt hyperbolischen Formen. Lebendige Formen speisen sich aus Fehlerhaftem, aus Normabweichungen und aus Verirrungen.
Woraus besteht Materie? Die kleinsten Teilchen der Materie heißen Elementarteilchen und zu denen gehören auch die Quarks. Quarks treten allerdings nie einzeln auf, sondern verbinden sich zu Grüppchen, die Hadronen genannt werden. Hadronen sitzen an Bushaltestellen, im Einkaufszentrum, auf der Arbeit, im Krankenhaus, an der Autobahnraststätte, in der Kneipe, sie quatschen miteinander oder trinken Kaffee oder Tee. Manchmal essen sie auch ein Stück Kuchen, bauen zusammen ein Haus oder streiten sich. Manchmal liegen sie einander in den Armen oder schweigen zusammen. Es gibt schwere (top) und leichte (bottom) Quarks, es gibt sie in der Ausführung Strange und Charm, andere sind up oder down. Top-Quarks nennen sich auch Truth und Bottom-Quarks Beauty. Die Quarks unterscheidet voneinander ihre Masse und ihre elektrische Ladung. Top-Quark ist zum Beispiel am schwersten, die niedrigste Ladung hat Charm.
Weitere Infos findest du hier: “https://www.einstein-online.info/nuetzliches/lexikon/”
Was sind Geisterflecken und gibt es sie wirklich? Vielleicht hast du schon mal auf einem Foto so genannte Geisterflecken gesehen. Das sind weiße oder gelbliche Stellen, die entweder durch Blitzlicht entstanden sind oder auch durch Tageslicht, das von Staub, Schnee oder anderen kleinen Objekten reflektiert wurde. Dabei werden die Lichtwellen gestreut und teilweise zurückgeworfen, es entstehen unscharfe Flächen, die wie Scheiben oder Kugeln aussehen. Manche Menschen glauben an die spirituelle Kraft dieser Lichtflecken und nennen diese Erscheinungen „Orbs” (Schutzengel oder Lichtwesen). Ein verwandtes Phänomen ist die Beugung des Lichts, das entsteht, wenn Lichtwellen beispielsweise auf Wassertropfen oder Insektenflügel treffen. Bei einer Beugung wird das Licht nicht reflektiert, sondern die Lichtwellen werden abgelenkt und können sich auf diese Weise in Raumbereiche ausbreiten, die auf geradem Weg durch das Hindernis versperrt wären. Die Diffraktion (Beugung) ist besonders interessant, weil es die Binarität der Welt (Aufteilung in schwarz-weiß, männlich-weiblich etc.) in Frage stellt, denn die Lichtwellen nehmen viele unterschiedliche Farben und Formen an und stellen somit eine Gleichzeitigkeit von unterschiedlichen Eigenschaften dar. Die Diffraktion als queeres physikalisches Phänomen wird von der Atomphysikerin und Philosophin Karen Barad eingehender untersucht.